Weitere Infos zur Nordtangente
|
Leserbriefe, Pressemitteilungen
u.ä. zu den
Themen Nordtangente und 2. Rheinbrücke (leider schon länger nicht mehr
aktualisiert):
Pressemitteilung
des länderübergreifendes
Bündnis gegen eine weitere Straßenbrücke über den Rhein zwischen
Wörth und Karlsruhe
Länderübergreifendes Bündnis gegen eine weitere
Straßenbrücke über den Rhein zwischen Wörth und Karlsruhe:
Brückenplanung hält weder fachlicher noch rechtlicher Prüfung
stand
Pressemitteilung von über
Länderübergreifendes Bündnis gegen eine weitere
Rheinbrücke zwischen Wörth und Karlsruhe hat sich formiert
Gegen die geplante weitere Rheinbrücke zwischen Wörth und
Karlsruhe hat sich ein breites, länderübergreifendes Bündnis aus
über
Die schon jetzt festzustellenden Mängel des Verfahrens sind
eklatant. Beim Natur-
und Artenschutz sind grobe Untersuchungs- und Planungsmängel
erkennbar. Viele Erholungs-, Landwirtschafts- und
Naturschutzflächen gehen verloren. Weit über
Auch zeigen sich gravierende Mängel in der Verkehrsplanung.
Auf Pfälzer Seite soll beispielsweise die Anschlussstelle von
der L
Insgesamt zeigt das Vorgehen der Straßenplaner, dass die im
Nachgang zu Stuttgart 21 von der Politik gemachte Zusage, bei
Planungen größere Transparenz und Bürgerbeteiligung zu
garantieren, nicht eingehalten wird. Nachprüfbare Untersuchungen
zu tatsächlich resultierenden Be- oder Entlastungen der Anwohner
durch den Brückenneubau müssen öffentlich vorgestellt und
diskutiert werden, fordern die Unterzeichner.
Nach Fertigstellung der gemeinsamen Einwendung wird das Bündnis
zu einem Pressegespräch einladen und diese vorstellen.
Mitzeichnende Bündnispartner:
Leserbrief vom 31.03.11 an die BNN:
Brief der Bürgervereine Neureut-Heide, Knielingen und Nordstadt vom 02.02.2011 an Bundesverkehrsminister Ramsauer und Verkehrsministerin Gönner und zahlreiche MandatsträgerInnen aus der Region "Nordtangente" und weitere Rheinbrücke in Karlsruhe Sehr geehrter Herr Minister Dr. Ramsauer, als Bürgervereine und damit als Vertreter der von den laufenden Planungen für eine autobahnähnliche Schnellstraße und einer weiteren Rheinquerung betroffenen Bürger Karlsruhes wenden wir uns heute an Sie. Wir möchten damit den Gegenargumenten der Mehrheit der Bürger unserer Stadtteile zu diesen Vorhaben nachdrücklich Gehör verschaffen. Die so genannte "Nordtangente", die tatsächlich Landschaftsschutzgebiete und städtische Wohngebiete durchschneiden und wichtige Naherholungs- und Naturschutzgebiete zerstören würde und damit keine Tangente wäre, geht auf Planungen aus dem Jahre 1926 zurück und basiert daher auf völlig überholten Gegebenheiten. Seitens der Stadtverwaltung Karlsruhe, des Landkreises Karlsruhe und des Regierungspräsidiums Karlsruhe, die die Planungen entgegen dem politischen Willen des Karlsruher Gemeinderates vorantreiben, werden immer wieder dieselben Scheinargumente angeführt, um die Projekte durchzusetzen. Beispiele dafür sind: · Eine angebliche Verkehrsentlastung der Innenstadt und der Südtangente ist durch das von der Stadt Karlsruhe selbst in Auftrag gegebene Gutachten der PTV GmbH von 2007 widerlegt worden. Im Gegenteil, die "Nordtangente" würde als Autobahnverbindung zwischen A65, A5 und A8 Verkehr erst anziehen! Jedoch versucht die Stadtverwaltung, Bewohner heute schon verkehrsbelasteter Stadtteile, z.B. entlang der Südtangente, gegen die von den aktuellen Planungen betroffenen Bürger "in Stellung zu bringen", um so nach außen hin auch befürwortende Stimmen für eine "Nordtangente" und eine weitere Rheinbrücke auf Karlsruher Gemarkung zu suggerieren.· Die angeführte Förderung der Karlsruher Wirtschaft wird durch keinerlei Zahlen belegt. Eher kann eine verstärkte Abwanderung ins Umland aufgrund der dort günstigeren Lebenshaltungskosten und der dann für Pendler schnelleren Verkehrsanbindung nach Karlsruhe vermutet werden. Die damit einhergehenden finanziellen Ausfälle hätten Karlsruhe und seine Bürger allein zu tragen.· Der Landkreis Karlsruhe argumentiert, eine "Nordtangente" sei nicht ausschließlich eine innerstädtische Angelegenheit. Gelöst werden sollen Verkehrsprobleme des Landkreises und des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, aber zulasten der Menschen in Karlsruhe? Das kann und darf nicht sein!· Die seit 1982 angedachte so genannte "Hängebauchlösung" wäre ein unverantwortlicher Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet Hardtwald. Auch die propagierte Untertunnelung des Hardtwaldes sowie in der Weiterführung nach Westen eine etwaige Tieferlegung oder Überdeckelung in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten (d.h. nahezu auf der gesamten Länge) würde in jedem Falle im Bereich der Waldstadt, der Nordstadt, von Neureut, der Nordweststadt und von Knielingen mehrere Male in kurzen Abständen flächenintensive Anschlüsse an das nachgeordnete Straßennetz erfordern. Über den an diesen Stellen zu- und abfließenden Verkehr wird in den Planungen und Argumenten der Stadt und des Regierungspräsidiums kein Wort verloren. Das ist verständlich, denn auch bei einer Tunnellösung wird der Verkehr an diesen Knoten stark zunehmen und die heute vorhandenen Straßen im Bereich von Wohngebieten enorm belasten. Dies wird jedoch verschwiegen.· Vorschläge für eine alternative Trassenführung, z.B. nördlich von Karlsruhe, werden abgewiesen mit dem Argument "Landschaftsschutz", welches aber anscheinend nicht so schwer wiegt, wenn es um das bedeutendste Karlsruher Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiet, den Hardtwald, oder um Rheinauen geht.Die Forderung nach einer zusätzlichen Rheinbrücke wird begründet mit zunehmendem Verkehr und dem Alter der existierenden Brücke. Beide Argumente entbehren jedoch der Grundlage: · Das angeführte PTV-Gutachten prognostiziert für die Zukunft tendenziell abnehmenden Verkehr.· Eine Sanierung bzw. sogar ein Neubau einer Brücke bei laufendem Verkehr ist möglich. Der so genannte "Neureuter Vorschlag" sieht einen etappenweisen Ersatz der existierenden Rheinbrücke mittels Brückenverschiebung vor, was technisch bereits in den 1980er Jahren erfolgreich praktiziert wurde. Dabei würde die neue Brücke in Form zweier Halbbrücken gebaut werden, wobei nach Fertigstellung der ersten Halbbrücke der Verkehr über diese geleitet werden würde, während am Ort der bisherigen Brücke die zweite Halbbrücke gebaut wird. Schließlich werden beide Hälften durch Verschieben zum gesamten Brückenbauwerk zusammengefügt.Im Vergleich zum Bau einer zweiten Brücke nördlich der ersten ergäben sich deutlich weniger Belastungen der Umwelt sowie nach überschlägigen Berechnungen ein Kostenvorteil von 40 bis 50 Prozent durch wegfallende Zusatzbauten (Rampen, Dämme, "Kleeblätter" etc.). Alle bisherigen Vorstöße für diese ökologisch und ökonomisch sinnvolle Variante wurden bisher jedoch abgewiesen ohne sie inhaltlich widerlegen zu können. · Selbst wenn man dem Argument folgte, dass zwischen Speyer und Kehl, gemessen am heutigen Bedarf, zu wenige Rheinquerungen existierten, so ist das bei weitem kein Grund für den Bau einer weiteren Brücke in Karlsruhe unmittelbar neben der bestehenden. Der beabsichtigte Lückenschluss im Autobahnnetz könnte effizient mit einer Brückenführung nördlich oder südlich von Karlsruhe in weniger dicht besiedeltem Gebiet realisiert werden. Nicht alle Verkehrsteilnehmer, die die bereits vorhandene Brücke benutzen, haben ihren Ursprung oder ihr Ziel in Karlsruhe. Ihr Anteil würde durch den Bau der "Nordtangente" auf der bisher vorgesehenen Trasse tendenziell noch steigen. Das und die anderen Argumente gegen die bisher geplante Trassenführung einer "Nordtangente" sprechen eine klare Sprache für eine Verbindungsstraße mit eventueller weiterer Brücke außerhalb von Karlsruhe.· Für eine Verbesserung der Verkehrsbedingungen für die Pendler aus dem Landkreis und aus Rheinland-Pfalz sollten die Stadtbahnlinien ausgebaut und mit kürzeren Taktzeiten betrieben werden.Die aktuellen Planungen für eine weitere Rheinbrücke und eine "Nordtangente" zielen auf eine durchgehende autobahnähnliche Straße quer durch Karlsruhe ab und werden von der Mehrheit der Bevölkerung aus den genannten Gründen nicht akzeptiert. Wir appellieren daher dringend an Sie, die politischen Entscheidungsträger, die Bürger Karlsruhes ernst zu nehmen und ihre Stimme, die sich in demokratisch gewählten Stadt- und Ortsparlamenten manifestiert, zu hören und danach zu handeln. Karlsruhe ist nicht einfach gegen sinnvolle Verkehrslenkung, sondern seine Bürger machen fundierte Vorschläge, wie sie besser und zielführender sein kann. Allerdings sind wir Karlsruher Bürger auch nicht bereit, uns Konzepte verordnen zu lassen, die uns unnötigerweise immer weiter belasten. Wir sind zu konstruktiven Gesprächen mit Ihnen bereit und würden Ihnen gerne auch alternative Lösungen vorstellen und diese mit Ihnen diskutieren. Bitte nehmen Sie dieses Angebot im Sinne einer demokratisch geprägten Suche nach der besten Lösung für unsere Stadt Karlsruhe an! Mit freundlichen Grüßen, Herbert Böllinger (Bürgerverein Neureut-Heide e.V.), Matthias Fischer (Bürgerverein Knielingen e.V.), Peter Cernoch (Bürgerverein Nordstadt e.V.)
Pressemitteilung der Karlsruher Grünen vom 19.01.2011
Keine zweite Rheinbrücke –
Alternativen prüfen • die Kapazität der vorhandenen Rheinbrücke für das aktuelle und laut Prognosen zukünftig zu erwartende Verkehrsaufkommen ausreicht; • es für den Fall einer notwendigen Brückensanierung Alternativen gibt - z.B. eine Behelfs- oder eine Ersatzbrücke unmittelbar neben der bestehenden Brücke; • eine zusätzliche Fernverkehrsverbindung entstünde, die zusätzlichen Verkehr, vor allem LKW, und damit zusätzliche Belastungen durch Luftschadstoffe und Lärm in ganz Karlsruhe nach sich ziehen würde; • bei Bau der Brücke der Druck auf eine durchgängige Nordtangente erhöht würde; • durch eine zweite Rheinbrücke wertvolle Naherholungsgebiete und Naturschutzflächen von europäischem Rang zerschnitten und zerstört würden; • der Bund durch Verzicht auf eine zweite Rheinbrücke enorme Kosten – und dadurch auch Steuergelder - einsparen könnte, die an anderer Stelle für umweltfreundliche Verkehrsprojekte dringend gebraucht werden. Bündnis 90/Die Grünen Karlsruhe appellieren zusammen mit den Karlsruher Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie mit der Gemeinderatsfraktion an Bundesverkehrsminister Ramsauer • von den Erfahrungen aus anderen Großprojekten, wie Stuttgart 21 zu lernen und das Projekt zweite Rheinbrücke in der Region unter Wahrung größtmöglicher Transparenz und unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrszahlen öffentlich zu diskutieren und zu hinterfragen; • die Mehrheitsmeinung im Karlsruher Gemeinderat zur Kenntnis zu nehmen und diese bei den weiteren Entscheidungen in angemessener Weise zu berücksichtigen; • auf ein Enteignungsverfahren gegen die Stadt Karlsruhe zu verzichten und stattdessen nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen; • Ersatz- oder Behelfsbrücke als Planungsalternativen ernsthaft in Betracht zu ziehen und auf ihre Machbarkeit zu prüfen. Der Karlsruher Oberbürgermeister Heinz Fenrich wird aufgefordert • Den Willen der Stadt Karlsruhe, repräsentiert durch ihren Gemeinderat, zu respektieren und sich mit allen seinen Möglichkeiten als Stadtoberhaupt und Verwaltungschef dafür einzusetzen, dass die geplante zweite Rheinbrücke auf Karlsruher Gemarkung nicht gebaut wird. Die persönlich konträre Meinung des Oberbürgermeisters in dieser Frage muss in seiner öffentlichen Rolle in den Hintergrund treten. Die große Mehrheit des Karlsruher Gemeinderates ist gegen den Bau der geplanten zweiten Rheinbrücke. Da die für den Brückenbau benötigten Flächen teilweise im städtischen Besitz sind, müsste die Stadt Karlsruhe enteignet werden. Die Grünen sehen in dem Vorhaben zweite Rheinbrücke deshalb einen inakzeptablen, wahrscheinlich bundesweit einmaligen Präzedenzfall.
Kritisiert wird außerdem die mangelnde Transparenz im
Planungsverfahren. Bis heute, wenige Wochen vor Eröffnung des
Planfeststellungsverfahrens, liegen weder der Öffentlichkeit
noch ihren politischen VertreterInnen aktuelle Informationen zum
geplanten Trassenverlauf und zum Zeitplan für die
Öffentlichkeitsbeteiligung vor.
Pressemitteilung von Johannes Stober MdL vom 19.10.10:
Johannes Stober (SPD): Zweite Rheinbrücke hat keine
Fernverkehrsrelevanz
Pressemitteilung der Grünen Gemeinderatsfraktion vom 09.09.10 GRÜNE weiter gegen 2. Rheinbrücke und für Ersatzbrücke Maxau Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion kritisiert die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für die zweite Rheinbrücke durch den Bund. „Es ist uns unbegreiflich, dass dieses unsinnige Straßenbauprojekt trotz leerer Kassen beim Bund und gegen den erklärten Willen der Mehrheit des Karlsruher Gemeinderates durchgezogen werden soll“, so Fraktionssprecherin Bettina Lisbach. „Die im Auftrag der Stadt Karlsruhe erarbeiteten aktuellen Verkehrsprognosen und auch die von Pfälzer Seite vorliegenden Verkehrszählungen belegen klar, dass für eine zweite Rheinbrücke keinerlei Bedarf besteht.“ Demzufolge sollen die Verkehrszahlen stagnieren bzw. in Zukunft sogar sinken. „Eine weitere Rheinbrücke ist nicht nur unnötig, sie würde wahrscheinlich den rückläufigen Trend beim Auto- und Schwerlastverkehr umkehren und insbesondere mehr Fernverkehr in die Region holen“, so die GRÜNEN. Sie befürchten damit verbunden zusätzliche Lärm- und Schadstoffimmissionen im Karlsruher Raum sowie enorme Beeinträchtigungen für die wertvollen Naturschutzflächen und Erholungsgebiete bei Knielingen. Ausdrückliche Unterstützung kommt von den GRÜNEN dagegen für die Forderung des neu gegründeten Bündnisses ‚Pro Ersatzbrücke Maxau‘. „Auch wir haben eine Ersatzbrücke für den Fall einer notwendigen Sanierung der bestehenden Rheinbrücke bereits vor vielen Jahren gefordert“, sagt Stadtrat und verkehrspolitischer Sprecher Johannes Honné. „Hier gibt es technisch ausgereifte und weit kostengünstigere Lösungen, die sich an Ort und Stelle realisieren ließen. Damit könnte die Rheinbrücke am heutigen Standort wieder in einen technisch optimalen Zustand versetzt werden.“ Auch eine Behelfsbrücke zwischen der Schienen- und der Straßenbrücke sehen die GRÜNEN als Option. „Wir sind hier für jede pragmatische, technisch ausgereifte Lösung offen, die sich an der bestehenden Brückenkapazität orientiert und gleichzeitig Umwelt und Menschen schont.“
Anlässlich
des jetzt eingeleiteten Planfeststellungsverfahrens wollen die
GRÜNEN ihren Widerstand gegen eine zweite Rheinbrücke wieder
verstärken. Dabei kooperieren sie eng vernetzt mit den vielen
Initiativen vor Ort und auch mit GRÜNEN und Naturschützern in
der Pfalz. Auch muss die Karlsruher Stadtverwaltung endlich den
Willen des Gemeinderates umsetzen und sich bei Bund und Land
aktiv gegen eine zweite Rheinbrücke stark machen. „Dass
Oberbürgermeister Fenrich hier scheinbar völlig losgelöst vom
Gemeinderat agiert, ist für uns nicht akzeptabel“, so Lisbach
und Honné.
Pressemitteilung von Gisela Splett MdL vom 30.05.10 Bundesverkehrsministerium will mit GRÜNEN nicht reden Seit zwei Monaten bemüht sich die Landtagsabgeordnete Gisela Splett um einen Gesprächstermin für Grüne MandatsträgerInnen aus der Region beim Bundes-verkehrsministerium, um auf direktem Wege einige Fragen zu den umstrittenen Planungen für Nordtangente und Rheinbrücke zu klären. Doch während das Bundesverkehrsministerium beispielsweise den IHK-Präsidenten Bechtold gerne empfängt (vgl. BNN vom 26. März 2010), gibt es für die GRÜNEN kein Gesprächsangebot und noch nicht mal eine Erklärung, warum ein Gesprächstermin nicht möglich ist. Stattdessen hat die Landtagsabgeordnete nun ein paar erläuternde Erklärungen zum Stand der Nordtangenten- und Rheinbrückenplanung erhalten (siehe Anlage). Darin heißt es, dass eine weitere Finanzierung für die Nordtangente-Ost durch den Bund nur erfolgen könne, wenn gesichert sei, dass die Straße durchgehend von der A 5 bis zum Rhein realisiert werde und die Stadt die Baulast für den Mittelteil (Hängebauchlösung) übernehme. Zudem fehle für die Aufnahme von Projektteilen der Nordtangente in das Finanzierungsprogramm des Bundes die durch das Land zu erstellende Vorplanung für die Nordtangente-West. Es sei nun Aufgabe der Stadt Karlsruhe, alternative Verkehrskonzepte zu entwickeln und diese mit Bund und Land zu erörtern. Die Vorentwürfe für die Rheinbrücke würden derzeit in der Fachabteilung des Ministeriums geprüft. Geplant sei die Einleitung des Planfeststellungsbeschlusses noch im Sommer 2010. Hinsichtlich der Anbindung an die B 36 müsse seitens der Straßenbauverwaltung des Landes nachgewiesen werden, dass dieser Teilabschnitt auch ohne durchgehende Nordtangente eine Fernverkehrsrelevanz und ent-sprechende Entlastungswirkung aufweise. Dass Ergebnisse hierzu noch nicht vorliegen, geht im Übrigen auch aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur Fernverkehrsrelevanz von Bundesstraßen in der Region Karlsruhe (vgl. www.landtag-bw.de/WP14/Drucksachen/6000/14_6257_d.pdf) hervor, die Splett vor Kurzem erhalten hat. „Das Schreiben von Verkehrsstaatssekretär Scheuer enthält leider keine wirklich neuen Informationen", bedauert Splett. Erstaunlich sei allerdings mit welcher Deutlichkeit das Bundesverkehrsministerium den Schwarzen Peter an Stadt und Land weitergebe. Deutlich werde auch, dass der Bund die Nordtangente nur dann baue, wenn er sie für den Fernverkehr für notwendig halte. „Der Bund baut uns natürlich keine Umfahrungen zur Entlastung einzelner Stadtteile – wenn er baut, dann eine Bundesfernstraße, die im Fall der Nordtangente quer durch die nördlichen Karlsruhe Stadtteile verliefe". Nach jahrelangen Debatten sei für sie kaum nachvollziehbar, so Splett, dass Angaben zu Nah- und Fernverkehrsanteilen immer noch fehlen. „Seit Jahren versuchen die Landesregierungen von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sowie die Karlsruher CDU und die IHK uns weiß zu machen, dass Karlsruhe eine zweite Rheinbrücke braucht. Bis heute fehlen aber Zahlen zur Fernverkehrsrelevanz der geplanten Brücke und der für sie geplanten Anschlussstücke", führt Splett aus. Die Grüne Abgeordnete fühlt sich dadurch in ihrem Nein zur zweiten Rheinbrücke bestärkt. „Bis heute fehlt ein Nachweis, dass eine zweite Brücke notwendig ist. Weder gab es die immer wieder angekündigten Verkehrszuwächse noch liegen genaue Angaben zu Sanierungsnotwendigkeiten und -möglichkeiten der bestehenden Rheinbrücke vor". Fakt sei vielmehr, dass das Verkehrsaufkommen im Land insgesamt stagniere, der Schwerverkehr 2009 sogar merklich zurück gegangen sei. Bezüglich des Weiterbaus der Nordtangente-Ost wertet die Grüne Abgeordnete das Schreiben aus Berlin als erneute klare Aufforderung, sich von der Bundesstraßenplanung zu verabschieden. „Wer eine zeitnahe Entlastung Hagsfelds will, muss von der autobahnähnlichen Bundesstraßenplanung und einer Weiterführung bis zur Theodor-Heuss-Allee Abschied nehmen und auf die von uns GRÜNEN schon lange unterstützte kleine Südumfahrung Hagsfeld in kommunaler Trägerschaft setzen."
Am 11.05.10 in den BNN: Nordtangente durch den Landkreis Die CDU im Landkreis ist für eine Nordtangente. O.k., dann soll sie sich doch für den Bau einsetzen, da, wo diese Straße gebraucht wird, nördlich (!) von Karlsruhe. Die Lösung liegt doch auf der Hand: Man baut eine Autobahnanschlussstelle Weingarten und baut die bestehenden Straße von Weingarten über Blankenloch nach Leopoldshafen aus. Damit schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe: Die Industriegebiete in Weingarten und Stutensee werden besser erreichbar, das KIT Campus Nord (unser "Leuchtturm") wird an den überregionalen Verkehr angeschlossen, und die Bewohner in den nördlichen Stadtteilen Karlsruhes werden vom Lkw-Verkehr entlastet. Es kann nicht angehen, dass die Gemeinden nördlich von Karlsruhe ihre Industriegebiete ausbauen, aber der ganze Verkehr sternförmig nach Karlsruhe läuft und so die Karlsruher für die Infrastruktur zahlen, die schlechte Luft und den Lärm ertragen müssen, aber die Gewerbesteuer im Speckgürtel investiert wird. Dr. Eva Paur
Am 29.04.09 in den BNN: Folgt dem kleinen Schritt der große? Was bedeutet die Aussage: Die Nordtangente sei zurzeit politisch nicht durchsetzbar - in Verbindung mit der Forderung auf Entlastung der Hagsfelder Bevölkerung durch Anbindung des Autobahnanschlusses an die Haid-und-Neu-Straße? Der "kleine" weitere Ausbau des Autobahnanschlusses Nord hat auf den ersten Blick scheinbar nur Vorteile. Aber es kann auch nur der Weg sein, ohne Widerspruch die ungeliebte Nordtangente weiterzubauen. Wer schützt uns davor, dass dem kleinen Schritt der Nächste folgt: Weiterbau in Richtung Theodor-Heuss-Allee, am Ende bis zur Rheinbrücke? Wenn der Verkehr zunimmt, werden die Bürger der südlichen Waldstadt die Entlastung der Breslauer Straße vom Autobahn-Schleichwegverkehr analog der Hagsfelder Bürger fordern. Dann haben wir die Autobahn doch bald in der Nordstadt. Die von der "Südtangente" betroffenen Bürger erhoffen sich zwar eine Entlastung durch eine zusätzliche Straße. Die ist aber höchst unwahrscheinlich, da der Verkehr in Richtung Süden und Osten weiterhin auf der kürzeren Südtangente bleibt. Zusätzlich kommt mit der Autobahnverbindung zur A 65, A 61, A 5, A 8 der europäische Fernverkehr in den Karlsruher Norden. Der Sündenfall "Südtangente" wird nicht ungeschehen durch einen weiteren Fehler namens Nordautobahn. Schon bei der Vorstellung des Autobahnanschlusses Nord wurde mit scheinheiligen Argumenten von nur einem kleinen Anschluss ans Industriegebiet gesprochen. Dieser entpuppte sich als ein völlig überdimensioniertes Autobahnkreuz. Die Meinung des Landtagsabgeordneten Groh, dass es ein höchstrichterlich bestätigtes Baurecht gäbe, zeigt, dass nicht die Bedürfnisse der Bürger und Beschlüsse des Stadtrats in den Köpfen mancher Landespolitiker Vorrang haben, sondern längst überholte falsche Planungen wieder aufleben und durchgesetzt werden wollen. Im Interesse der Hagsfelder wäre die Verlängerung der Straße "Ruschgraben" mit Unterführung der Bahn ausreichend. Dem nördlichen Karlsruhe hilft damit nur eine Neuplanung der Bundesfernstraßen, in der die Nordtangente gestrichen ist. Claus Mohn
Am 25./26.04.09 in den BNN: Ist geteiltes Leid halbes Leid? In seinem Leserbrief vom 18.4.09 plädiert Herr Dr. Brunner für eine gerechte Verteilung des Autoverkehrs. Die Anwohner der Südtangente dürften nicht länger allein dem Lärm des regionalen und überregionalen Autoverkehrs ausgesetzt werden. Logische Konsequenz: Man müsse die Nordtangente bauen, aber für die nördlichen Stadtteile drohe das St. Florians-Prinzip zu greifen. Nun ist aber speziell Knielingen, dessen Bürgerverein gegen die Nordtangente ist, bereits durch die Südtangente geplagt, deren Verkehr Herr Dr. Brunner nun so gerecht verteilen will, dass alle Knielinger etwas davon haben: geteiltes Leid ist halbes Leid?
Leider
lehrt die Erfahrung, dass neue Straßen neuen Verkehr und neuen
Lärm bringen, ohne dass eine nennenswerte Entlastung für die
alten Verkehrswege eintritt. So schreibt denn auch das
Regierungspräsidium Karlsruhe am 25. Januar 2006 an den
Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg: "Durch den Bau einer
zweiten Rheinbrücke wird ... kaum neuer Verkehr generiert, so
dass sich für die Südtangente keine signifikante Mehrbelastung
ergibt." Also keine Rede von Entlastung der Südtangente! Pfälzische Politiker z.B. reden vielmehr vom drohenden "wirtschaftlichen Kollaps für eine florierende Region", vom Chaos ohne zweite Rheinbrücke und Nordtangente, gar vom "Wachstum, ob wir wollen oder nicht", vor allem aber zieht sich wie ein Trommelfeuer durch alle Beiträge das Wort von der Verantwortung. Und die, so wird stolz verkündet, tragen mutig und geschlossen die beiden Regionalverbände rechts und links des Rheins.
Nur die
Grünen und die Mehrheit des Karlsruher Gemeinderats sind die
bösen Buben. Wehren können sie sich nicht, Rederecht haben nur
linksrheinische Mandatsträger. Die große Mehrheit der
Verantwortungsträger, die vollen Einsatz für die beiden Projekte
leisten, welche wohlgemerkt ihre Kommunen nicht "tangieren",
sehen ein, dass noch mehr Straßen zum Transport beispielsweise
tiefgefrorener Hamburger-Brötchen von Griechenland nach
Deutschland gebaut werden müssen, um das Wachstum der
florierenden Region zu fördern und vor dem Kollaps zu bewahren.
Offener Brief des VCD Kreisverband Karlsruhe an Ministerpräsident Oettinger vom 06.04.09:
Keine 2. Straßenbrücke über den Rhein bei Karlsruhe
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Oettinger,
wir finden es sehr befremdlich, dass die
Landesregierung trotz der Vorbehalte der Karlsruher Bevölkerung
und Ablehnung durch den Gemeinderat der Stadt Karlsruhe die
Planung für eine zweite Rheinbrücke vehement vorantreibt.
Mit Recht wehren sich der Gemeinderat und viele
Bürger gegen weitere Belastungen durch den Autoverkehr mit
seinen allseits bekannten Folgen. Weder die Rheinbrücke noch die
dazugehörenden Straßenbauten sind notwendig.
Wir begrüßen ausdrücklich den Ausbau des ÖPNV
zwischen Germersheim und Karlsruhe und können uns noch weitere
Verbesserungen vorstellen, die zur Entlastung der vorhandenen
Straßenbrücke über den Rhein führen. Mit freundlichen Grüßen, Uwe Haack
Artikel in der Nordstadtzeitung im März 2009: „Hängebauch“ vom Tisch?! Mit der Ankündigung, er werde die Nordtangente (als Ganzes) nicht mehr weiterverfolgen, sorgte OB Fenrich in seiner Haushaltsrede vom 20. Januar 2009 für eine große Überraschung. Seit Jahrzehnten wird dieses Verkehrsprojekt im Gemeinderat und in den Ämtern hin- und hergewälzt und in der Öffentlichkeit leidenschaftlich befürwortet oder bekämpft. Aus heiterem Himmel neue Einsichten? Wohl eher nicht. Hatten die Befürworter, zu denen unser OB bis vor kurzem gehörte, doch schon immer Schwierigkeiten diesen Straßenzug vom Rhein bis zur Autobahn A 5 als „Entlastungs- und Erschließungsstraße für die nördlichen Stadtteile wie Knielingen, Neureut, Nordweststadt sowie Hagsfeld und Rintheim“ zu verkaufen und gleichzeitig vom Bund (bisher vergeblich) zu fordern, diese Verbindung zwischen den links- und rechtsrheinischen Autobahnen als Fernstraße (B 10) zu finanzieren (Zitat aus: Aspekte der Stadtplanung, Heft 12, Oktober 2005). Vielleicht hat OB Fenrich inzwischen ja erkannt, welches „trojanische Pferd“ wir Karlsruher uns mit der Nordtangente in die Stadt holen würden. Dann nämlich, wenn Pfälzer und Schwaben (!), Franzosen und Tschechen, Spanier und Polen dieses „Entlastungssträßle“ recht schnell für sich als Völker verbindende und Güter transportierende Straßen-Magistrale entdecken haben würden. Welche Vorteile sollte die Nordtangente für die Nordstadt und die oben zitierten Stadtteile bringen? Keine, ganz im Gegenteil. Die Ost-West-Fernverkehrsschneise B10 hätte im Zusammenwirken mit den zentralen Süd-Nord-Zubringern wie Querspange zur Südtangente, B 36, Klammweg, Willy-Brandt-Allee/Linkenheimer Landstraße, westlicher Adenauerring, Theodor-Heuss-Allee sowie Haid-und-Neu-Straße/Gustav-Heinemann-Allee (L 560) ein verheerendes Lärm-, Abgas- und Feinstaubraster über die nördlichen Stadtteile gelegt. Nach derzeitiger Lesart bedeutet der Ausstieg aus der Nordtangente für den OB, dass im Westen eine zweite Rheinbrücke kommt, die über eine Querspange (Raiffeisenstraße) an die Südtangente angeschlossen und als „Nordumfahrung Knielingen“ bis zur B 36 weitergeführt wird. Knielingen käme somit in eine höchst problematische Insellage inmitten stark belasteter Straßen, wäre sozusagen „eingekesselt“. Im Osten soll endlich die Südumfahrung von Hagsfeld zwischen Haid-und-Neu-Straße und Elfmorgenbruchstraße in greifbare zeitliche Nähe rücken. So die Hoffnung. Für dieses Teilstück und darüber hinaus bis zur Theodor-Heuss-Allee gibt es seit 1994 einen rechtskräftigen Bebauungsplan, der allerdings einen vierstreifigen Ausbau mit großen, autobahnähnlichen Anschlussstellen vorsieht (in älteren Stadtplänen gut zu erkennen). Eine rechtlich nicht unproblematische Ausgangssituation für die geänderte Sachlage, für die jetzt ein zweistreifiger Ausbau angestrebt wird. Dabei ist das bereits in den Hardtwald eingreifende Teilstück zwischen Haid-und-Neu-Straße und Theodor-Heuss-Allee als zusätzliche Querverbindung in Sichtweite zur Rintheimer Querallee/Hirtenweg (mit gravierenden Nachteilen z.B. für die zahlreichen Sportstätten im Süden der Waldstadt) heute mehr denn je entbehrlich. Eine Kommission soll diese Probleme, vor allem die Finanzierung (Land, Stadt mit Landeszuschüssen oder…) neben weiteren „giftigen“ Fragestellungen klären. Was könnte nun die „abgespeckte“ Nordtangente, das heißt ohne das Mittelstück zwischen B 36 und Linkenheimer Landstraße, ohne den 1982 (!) beschlossenen „Hängebauch“ über den Adenauerring und ohne das Reststück der „Nordtangente Ost“ zwischen Theodor-Heuss-Allee und Haid-und-Neu-Straße für Neureut und die Nordstadt bedeuten? Die Bebauung am Südrand von Neureut (von Welschneureut bis zur Alten Kreisstraße) und der Ortsteil Heide bleiben von allen negativen Folgen einer durchgehenden Fernstraße verschont. Gleiches gilt für die nordöstlichen Wohn- und Gewerbegebiete sowie die Sportstätten der Nordstadt, die im unmittelbaren Einflussfeld der Willy-Brandt-Allee als Bestandteil der Hängebauchlösung liegen. Bereits vor Jahren warnte der Bürgerverein Nordstadt (BNN vom 16.07.2005) vor der drohenden Trennung der z.B. in der Nahversorgung immer stärker aufeinander angewiesenen nördlichen Stadtteile. Eine bei Jung und Alt beliebte Naherholungsfläche und zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegende gewachsene Beziehungen zwischen den Stadtteilen würden zerstört. Um keinen Rückfall in überholte Planungsvorstellungen zu erleiden muss unbedingt verhindert werden, dass die ehemalige „Nordtangente Ost“ nach dem bestehenden Bebauungsplan vierstreifig von der Autobahnanschlussstelle Nord bis zur Theodor-Heuss-Allee fortgesetzt wird. Denn damit wäre das Einstiegsargument für den Lückenschluss wieder auf dem Tisch. Nicht nur insofern scheint der Jubel der Oberrheinischen Waldfreunde (BNN vom 03.02.2009) etwas verfrüht. Das aktuelle Engagement der Lobbyisten und der Bürgerschaft sowie die Positionen der im Gemeinderat vertretenen Parteien mögen der Tagespresse entnommen werden. L. Dunker
Am 21./22.03.09 in den BNN:
Trasse geht
Beim genauen Hinsehen erkennt man, dass es sich eben nicht um eine „Tangente“ oder Nord - Umgehung handeln würde, wie diese Begriffe suggerieren, sondern um eine Trasse, die quer durch mehrere Stadtteile, sehr nah an Wohngebieten von Tausenden von Menschen führt und letzte Reste von wohnortnahen Erholungsgebieten zerstört. Bemerkenswert finde ich, wie im Wechsel – je nach Bedarf – unterschiedliche Argumente pro Nord“tangente“ aufgeführt werden: Herr Bechtold spricht diesmal von einer „wichtigen Verkehrsader für Karlsruhe“ - also sozusagen einer innerstädtischen „Entlastungsstraße“ , der Regierungspräsident und der Regionalverband dagegen sagen deutlich, worum es geht: Die zweite Rheinbrücke und die Nordtangente seien „große und bedeutende Straßenbauprojekte der Region“; „Zusammen mit dem großräumigen Netz der Autobahnen A 5 und A 8 bildet die Nordtangente eine Achse in die Südpfalz zur A 65.“ Also genau das, was die Kritiker schon immer sagten: Es geht um eine überregionale Verbindung von Autobahnnetzen. Dass sich die lärmgeplagten Anwohner der Südtangente eine Entlastung wünschen, kann ich sehr gut nachvollziehen. Mein Stadtteil Knielingen leidet ja ebenfalls enorm unter dem Lärm der Südtangente, zudem rattern nachts auf den Bahngleisen Hunderte von Waggons, die das Öl von Deutschlands größter Raffinerie transportieren, im nordöstlichen Teil dröhnt die B 36. Eine Nord“umgehung“ Knielingens, wie die geplante Verbindungsstrecke von einer 2.Rheinbrücke zur B 36 neuerdings genannt wird, würde die Lärmzange rund um Knielingen schließen. Ich wünsche mir sehr, dass sich die verschiedenen Stadtteile nicht gegeneinander ausspielen lassen. Von Verkehrs- und Lärmexperten wissen wir, dass die erwartete Verkehrsentlastung auf der Südtangente keine wirkliche Lärmentlastung für die Anwohner dort bedeuten würde. Jedoch würde eine Verbindung durch die Nord“tangente“ zwischen den rechts-und linksrheinischen Autobahnnetzen zusätzlichen Verkehr anziehen. Karola Magerl-Feigl
Am 07./08.03.09 in den BNN: Rheinbrücken schon immer ohne Vollsperrung saniert Regierungspräsident Kühner will eine durchgehende Autobahn, die Nordtangente. Dafür hat er einen Auftrag von Stuttgart. Um dies zu erreichen ist offenbar jedes Mittel recht. Herr Kühner nennt Zahlen aus längst überholten Verkehrsprognosen die selbst im Bund und im Land, ja selbst von der Stadtverwaltung nicht mehr verwendet werden. Woher stammt denn eine Verkehrsprognose von 110.000 Fahrzeugen täglich auf der bestehenden Rheinbrücke und wann soll sie bei tatsächlich fallenden Verkehrszahlen denn eintreffen? Auch die genannte tägliche Verkehrsbelastung ist schlicht falsch, es gibt offizielle Zählstellen und Veröffentlichungen die etwas ganz anderes sagen als Herr Kühner. Die Höchstbelastung auf der Rheinbrücke war in den Jahren 2003-2005 mit durchschnittlich 70.000 Fahrzeugen täglich. Seit dieser Zeit werden regelmäßig sinkende Verkehrszahlen veröffentlicht (offizielle Antwort der Landesregierung Rheinland-Pfalz zur Verkehrsbelastung der Karlsruher Rheinbrücke, Drucksache 15/1546). Und wo soll eigentlich die von Herrn Kühner angesprochene Entlastung der Südtangente beim Bau einer Nordumgehung erfolgen? Gutachten sagen auch hier etwas ganz anderes aus! Offenbar kennt Herr Kühner auch nicht die genaue Lage seiner mit neuem Schmusewort umschriebenen "Nordumfahrung". Denn außer dem Widerstand in Knielingen und Hagsfeld fällt ihm nichts ein. Tatsächlich handelt es sich bei der „Nordumfahrung“ weder um eine Umfahrung noch um eine Tangente. Tatsächlich ist es ein Fernstraßenlückenschluss des Landes von der A5 und der A8 zur A65 und somit auch der Fortführung der A8 bis Zweibrücken. Diese geplante Fernverbindung würde quer durch Karlsruher Wohngebiete verlaufen und hätte massive Auswirkungen auf die Stadtteile Neureut, Nordwest- und Nordstadt, Mühlburg, die westliche und nordwestliche Innenstadt und die Waldstadt. Direkt betroffen mehr als ein Drittel der Karlsruher Bevölkerung die hier mit Recht Widerstand leistet. Wenn die Südumfahrung Hagsfeld nicht mehr Teil einer Schnellstraße ist, kann zumindest auf große und teure Bauwerke verzichtet werden. Unser OB Heinz Fenrich und der Gemeinderat haben es richtig erkannt. Die Nordtangente ist in Karlsruhe nicht durchsetzbar. Herr Kühner baut auch in Sachen Rheinbrücke die alten Angstszenarien auf. Rheinbrücken wurden entlang des gesamten Rheins schon immer ohne Vollsperrung und ohne den Bau einer neuen Brücke saniert. Ich habe da mehr Vertrauen in das qualifizierte Karlsruher Ingenieurwissen als in das von Vertretern der Landesregierung. Herr Kühner will eine zusätzliche Rheinbrücke und einen Vollausbau in Hagsfeld um auch später die Nordtangente, eine Fernverkehrsstraße quer durch Karlsruhe durchsetzen zu können. Denn ohne das Eine macht jeweils das Andere keinen Sinn. Klaus Bluck
Am 26.02.09 in den BNN: Gigantische Straße durchtrennt Stadtteile Wer in der Gemeinderatssitzung am 21. Januar die Mitteilung des Oberbürgermeisters vernahm, dass die Nordtangente-Ost (NT-Ost) ohne Wenn und Aber gebaut werden soll, musste sich buchstäblich an Schillers "Wallenstein" erinnern: "Vor Tische las man's anders." Kurz zuvor nämlich jubelte halb Karlsruhe, als der OB erklärte, die Stadt nehme nun Abstand vom Bau der NT-Ost. Alles sah nach besserer (ökologischer?) Einsicht aus; nach Geldmangel angesichts hoher Verschuldung der Stadt und maroder Schulgebäude, überfüllter Klassen und fehlender Lehrkräfte; oder, oder, oder. Nun ist klar: Es war also nur ein Anschein, eine Luftblase. Die NT-Ost wird gebaut, in Scheibchen zwar nach altbekannter Salamitaktik, aber sie wird gebaut, und zwar bis dorthin, wo die Hardliner sie haben wollen. Alternativen werden weder bedacht noch gewollt, nicht einmal ernsthaft geprüft. Dies immer wieder laut und öffentlich zu sagen, ist allein aus Gründen der politischen Kultur wichtig und notwendig, auch zur Erinnerung an diejenigen, die einst ihren Widerstand gegen den Bau der NT-Ost bis vor den Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg getragen haben, wo sie schlichtweg unterliegen mussten. Ja aber, wendet man seit längerem ein, Hagsfeld brauche (und verdiene) doch dringend eine verkehrliche Entlastung. Allerdings, aber zur Erreichung dieses Ziels bedarf es keiner Südumgehung, und schon gar nicht einer solchen, die dafür andere Stadtteile ohne Not belastet. Tatsache ist doch, dass das Industriegebiet Hagsfeld durch den A-5-Anschluss Karlsruhe-Nord für die Ein- und Ausfahrt hinreichend erschlossen ist. Zu bedenken ist ferner, dass das gigantische Straßenbauwerk nicht nur mehrere Stadtteile durchtrennt, sondern ökologisch wertvolles Gebiet zerstört und letzte natürliche Oasen der Naherholung in unserer Stadt beseitigt. Hinzu kommt, dass bereits der zunächst vorgesehene Ausbau bis zur Haid-und-Neu-Straße Rintheim verkehrlich vollends umzingeln und einschließen und somit noch stärker als bisher schon mit Lärm und Abgasen belasten würde. Der geplante spätere vierspurige Ausbau der NT-Ost sowie der Haid-und-Neu-Straße wäre eine Katastrophe, nicht nur für Rintheim. Dies alles soll - natürlich vorgegebenermaßen zum Wohl und Nutzen der Menschen - geschehen, obwohl allemal bekannt ist, dass mehr Straßen erfahrungsgemäß auch zu höherem Verkehrsaufkommen führen. Was einmal zerstört ist, ist meist unwiederbringlich zerstört. Da nützt es praktisch wenig, wann man als Ersatz ein paar neue Bäume anpflanzt. Harald Paulitz
Am 26.02.09 in den BNN: Braucht Karlsruhe dritte Rheinbrücke? Der Gemeinderat verabschiedet sich von der Nordtangente, will aber an der dritten Rheinbrücke festhalten, die eine starke Autofahrerlobby durchsetzen will. Karlsruhe hat bereits zwei Rheinbrücken. Eine davon, die Autobrücke, hat rückläufige Verkehrszahlen. Die zweite, die Eisenbahnbrücke, ist nicht ausgelastet. Und dennoch diskutiert ganz Karlsruhe stets nur über die "zweite Rheinbrücke". Ein großer Fehler! Alle, die über die "zweite Rheinbrücke" diskutieren, spielen denen in die Hand, die der Meinung sind, man könne den Rhein nur mit dem Auto überqueren. Dass es noch eine zweite Brücke gibt, über die man Karlsruhe umweltfreundliche erreichen kann, wird dadurch völlig ausgeblendet. Wer aber über die "dritte Rheinbrücke" diskutiert, muss erst einmal erklären, weshalb es nicht möglich sein soll, Karlsruhe unter Rücksichtnahme auf die durch Abgase und Verkehrslärm geschädigten Mitbürger zu erreichen. Reiner Neises
Pressemitteilung des Bürgervereins Waldstadt vom 17.02.09
Stellungnahme des Bürgervereins
Waldstadt zur „Nordtangente“
Am 07./08.02.09 in den BNN: Knielingen in der Lärmbeißzange Das Stadtparlament hat den Ausstieg aus der "Hängebauchpartie Nordtangente" faktisch beschlossen. Alles nur Wahlkampftaktik oder Salamitaktik? Am 7. Juni sind Kommunalwahlen und am Projekt Nordtangente scheiden sich die Parteien und dadurch auch die Wähler. Da kommt der beschlossene Ausstieg aus der Nordtangenten ohne Hängebauch gerade recht. Die verbleibenden Streckenabschnitte werden aber weiter auf der Trasse der Nordtangente geplant: Im Osten der BAB-Anschluss mit der Umfahrung Hagsfelds bis zur Theodor-Heuss-Allee. Im Westen die geplante zweite Rheinbrücke mit der Streckenanbindung an die B36. Die vorherige Hängebauchlösung von der Theodor-Heuss-Allee zur Linkenheimer Landstraße wurde erweitert bis zur B36 und wird als "erweiterter Hängebauch" in der Planung des Stadtplanungsamts dargestellt. Auf Knielinger Gemarkung verläuft die Streckenführung der Nordtangente direkt im Tiefgestade "an der Haustür" der nördlichen Anwohner vorbei und im Frauenhäusleweg über bestehende Wohnhäuser hinweg. Der Stadtteil Knielingen wird durch die Südtangente und Nordtangente fest in eine Lärmbeißzange genommen. Der Autobahnverkehr der A65 über die Rheinbrücke kann so zusätzlich ungehindert in Richtung Norden über die B36, über Graben-Neudorf, zur A5 gelangen. Toll - wer bleibt bei dieser Wahlkampf- und Salamitaktik mal wieder auf der Strecke? Die Knielinger. Rund 6.000 wahlberechtigte Knielinger stimmen bei der Kommunalwahl bei insgesamt 120.000 wahlberechtigten Karlsruhern unter anderem über das Für und Wider "Zukunft ohne Nordtangente" ab. Wir Knielinger sehnen uns, wenigstens zu Wahlkampfzeiten Neureuter, Nordweststädter oder Kirchfelder sein zu können, um uns über die "erweiterte Hängebauchlösung" zu freuen: "Jetzt haben wir es geschafft, es kommt keine Nordtangente!" Oder später vielleicht doch eine Untertunnelung? Hubert Wenzel
Am 05.02.09 in den BNN: Mehrheit will noch immer Nordtangente-Ost
Die BNN suggerieren ihren Lesern das
Ende und den Abschied von der Nordtangente. Das entspricht
leider nicht der Wirklichkeit. Wer die Sitzung des Gemeinderats
am 27.01.09 wie ich aufmerksam verfolgt hat, dem ist Folgendes
klar geworden: CDU und SPD und somit die Mehrheit der Mitglieder
des Gemeinderates wollen noch immer den Ausbau der Nordtangente
Ost als vierstreifige (autobahnähnliche) Straße vom
Elfmorgenbruch bis zur Theodor-Heuss-Allee, genau In einem ersten Schritt soll zunächst die Nordtangente-Ost nur zweistreifig ausgebaut werden, die Wanne zur Unterführung der Straße unter den Bahngleisen der Strecke Karlsruhe-Mannheim allerdings vierstreifig, damit zu einem späteren Zeitpunkt die Erweiterungsmöglichkeit für eine autobahnähnliche Straße erhalten bleibt. Oberbürgermeister Fenrich hat in seiner Stellungnahme zu den diversen Anträgen der Gemeinderatsfraktionen von KAL, SPD und GRÜNE klargestellt: "Die Erarbeitung einer alternativen Straßenplanung, die sich – wie vorgeschlagen – weit unter dem Standard des durch den gültigen Bebauungsplan rechtlich gesicherten Straßenentwurfs bewegt, kann seitens der Verwaltung ... nicht empfohlen werden."
Eine der Schlussfolgerungen des
SPD-Antrags zur Förderfähigkeit der Nordtangente Ost als
kommunale Straße lautet: "Da der verkehrliche Nutzen der
Nordtangente-Ost unbestritten ist, ist mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit damit zu rechnen, dass die
Nordtangente-Ost durch das Land gefördert werden kann." Dr. Dirk-M. Harmsen Arbeitskreis Nordtangente der Hardtwaldfreunde Karlsruhe
Presseerklärung der Initiative NO
Tangente! zur Veranstaltung der SPD „Neue Chancen für
Verkehrsentlastung Hagsfelds“ am 19. Januar 2009
Nachfragen aus dem Publikum ergaben
aber schnell, dass diese Straße zwar zunächst 2-streifig
angelegt sein soll, die erforderlichen, sehr teueren
Unterführungen unter der Bahnlinie und der Haid-und-Neu-Straße
aber für 4 Spuren ausgelegt sein sollen.
17./18.01.09 in den BNN Als hätte es die Umweltdiskussion der letzten 25 Jahre nicht gegeben
Wenn man in letzter Zeit die Zeitung
aufschlägt, kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass es
die Umweltdiskussion der letzten 25 Jahre nicht gegeben hat. Es
seinen nur zwei Projekte der letzten Zeit genannt:
EDEKA-Fleischfabrik und die zweite Rheinbrücke.
16.10.08 in den BNN CDU blockiert Umgehung Zum Bericht "Mitten durch Hagsfeld rollt Verkehr zur Autobahn": In der vor über neun Jahren veröffentlichten Stellungnahme der Karlsruher Umweltverbände vom 14. August 2000 zur Nordtangente und zur Entlastung von Hagsfeld wurde das von der Bürgerkommission Hagsfeld und dem Bürgerverein Waldstadt vorgeschlagene "Verkehrsführungskonzept Karlsruhe Nord-Ost" toleriert und eine noch kostengünstigere Minimallösung, nämlich die Verlängerung des Ruschgrabens nach Westen bis zur Haid-und-Neu-Straße empfohlen. Damals hieß es unter anderem: "Die Hardtwaldfreunde appellieren stellvertretend für alle Umweltverbände daran, das Thema Umgehung Hagsfeld und Anbindung der nordöstlichen Gewerbegebiete emotionsfrei und undogmatisch zu behandeln und insbesondere die Belange der betroffenen Anwohner in Hagsfeld zu berücksichtigen. Die Lösung der Verkehrsprobleme im Raum Hagsfeld darf nicht länger ein Spielball der Politik sein und auf dem Rücken der dort lebenden Bürgerinnen und Bürger ausgetragen werden." Noch vor der Fertigstellung der Autobahnausfahrt Karlsruhe-Nord im Frühjahr 2007 haben die Hardtwaldfreunde Karlsruhe eine zweispurige Südspange Hagsfeld mit Anschluss an die L 560 auf der Trasse der geplanten Nordtangente gefordert (www.hardtwaldfreunde.de/flyer_HWF_72dpi.pdf). Die Kosten hierfür hätten maximal 50 Millionen Euro betragen und nicht die geschätzten 80 Millionen Euro für die Weiterführung der Nordtangente von der Elfmorgenbruchstraße bis zur Haid-und-Neu-Straße. Die CDU blockiert seit mehreren Jahrzehnten die Südumgehung von Hagsfeld, weil sie meint, der Bund würde hierfür Geld zur Verfügung stellen. Eigentlich ist das Land Baden-Württemberg verpflichtet, die Verbindung der Landesstraße L 560 mit dem Autobahnanschluss Karlsruhe-Nord zu finanzieren, aber einen entsprechenden Antrag mag unser Oberbürgermeister Fenrich nicht stellen. Es ist schon ein Kreuz mit der Karlsruher CDU. Wie viel Jahre (Jahrzehnte?) muss Hagsfeld noch weiter stöhnen unter dem mitten durch den Ortskern fließenden Verkehr? Dr. Dirk-M. Harmsen Arbeitskreis Nordtangente der Hardtwaldfreunde Karlsruhe
11./12.10.08 in den BNN: Neue Autobahn mitten durch gewachsene Stadtteile Zum Bericht "IHK-Präsident attackiert den Gemeinderat": IHK-Präsident Bechtold sorgt sich also um unsere wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit und warnt vor dem drohenden Verkehrskollaps. Statt, wies es seine Aufgabe wäre, sich auch mal um die mittelständischen Unternehmen zu kümmern (die könnten auf 20 Hektar Fläche weit über 2000 Arbeitsplätze schaffen), poltert er an demokratische Gremien heran, fordert die "lokalen Bürgervertreter" auf, die unsere lokalen Interessen vertreten sollen, (und dafür von uns Bürgern gewählt wurden,) den Wunsch dieser Bürger zu missachten und wieder mal dem Lobbyismus zu frönen. Welch ein bezauberndes Demokratieverständnis solche Interessenvertreter haben, zeigt sich in seinen weiteren Ausführungen zur zweiten Rheinbrücke und der Nordtangente. Gerade hier sind die Interessen von vielen tausend Anwohnern, die Lebensqualität und unsere direkte Natur und Umwelt in der Nachbarschaft bedroht. Aber was soll es, die Gemeinderäte sollen die Meinung und Interessen dieser Bürger in den Wind schießen und einfach mal das abnicken was er, der hervorragende Kenner von "innovativer" Verkehrsinfrastruktur, als beste Lösung fordert. Nämlich eine zweite Brücke, 1,2 Kilometer nördlich einer bereits bestehenden, zu bauen. Und eine Autobahn mitten durch gewachsene Stadtteile einer Großstadt zu erstellen. Und das obwohl die angekündigte Verkehrszunahme auf unseren Straßen nicht eingetroffen ist und nach aktuellen Gutachten auch nicht eintreffen wird. Seine Aufgabe, einer Region zukunftsfähig zu gestalten, beinhaltet ebenso den Aspekt für die notwendigen Arbeitskräfte der "geförderten" Unternehmen eine lebenswerte Umgebung zu erhalten. In Deutschland gibt es Regionen mit toller Infrastruktur und besten (freistehenden) Gewerbeflächen, niedrigen Grundstückspreisen. Sogar immense Förderprogramme sind abrufbar - aber es gibt keine Arbeitnehmer, weil die Lebensqualität fehlt. Wer heute immer noch in einer Region mit bester Verkehrsinfrastruktur auf den Neubau weiterer Straßen pocht, denkt in alten Mustern. Eine Region mit innovativsten Unternehmensideen, kreativen Idealisten in Führungspositionen und vielen mittelständischen Unternehmern, die mit hohem eigenen Risiko und Engagement hochwertige Leistungen anbieten, hat andere Wege verdient, Wege die tatsächlich nachhaltig und wertgebend für alle Aspekte einer funktionierenden Gesellschaft sind. Dazu ist es eben nicht notwendig, ökologische und soziale Anforderungen mit alten Todschlagargumenten wegzubügeln. Arbeitsplätze sind wichtig und auch Infrastruktur, aber innovativ und kreativ, so dass soziale und ökologische Werte ebenso erhalten und geschaffen werden. Carsten Weber
30./31.09.08 in den BNN: Die Schiene als Alternative Zum Leserbrief "Mangelnde Wertschätzung gegenüber der Pfalz": Wenn sich Bürger dafür einsetzen, dass der Flächenverbrauch durch den Straßenbau nicht noch mehr zunimmt, dann hat das überhaupt nichts mit mangelnder Wertschätzung gegenüber der Pfalz zu tun. Viele Karlsruher wollen keine weitere Umweltzerstörung und wehren sich deshalb seit Jahren gegen die Nordtangente, die mit der geforderten zweiten Rheinbrücke im Planungszusammenhang steht. Aber es wird nicht einfach "Nein" gesagt, sondern es wird und wurde auf die Schiene als Alternative gesetzt. Verkehrsinitiativen und einige politische Parteien beiderseits des Rheins haben sich jahrelang für die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs zwischen Karlsruhe und der Südpfalz eingesetzt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Gründung des Karlsruher Verkehrsverbundes mit einheitlichem Tarif, 20 Minutentakt der S5 bis Wörth-Dorschberg, stündlicher Regionalexpress, stündliche Regionalbahn. Das macht zusammen mindestens fünf Fahrten pro Stunde über den Rhein in jede Richtung. Mit Inbetriebnahme des Stadtbahnverkehrs auf der Strecke Wörth - Germersheim in zwei Jahren sind zusätzliche Angebote vorgesehen. Der Fahrgastverband Pro Bahn ist im Übrigen mit den Verkehrsanbietern in Rheinland-Pfalz, dem Elsass und Baden-Württemberg in Kontakt, um weitere Verbesserungen zu erreichen. Fahrgastverband Pro Bahn Gerhard Stolz
Link zur Sonderseite der Stadtzeitung zum Thema Zweite Rheinbrücke vom 30.05.08
07./08.07.07 in den BNN: Staus mit Presseecho
Nicht nur die Knielinger Bürger
haben die Nase voll von den Rechenkünsten, mit denen der
Oberbürgermeister und die Stadtverwaltung nicht müde werden, die
Verkehrszunahme auf der Rheinbrücke und damit die Notwendigkeit
zum Bau einer zweiten zu belegen. Der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe und der Leiter des Stadtplanungsamts bemühen sich trotzdem immer wieder, die vermeintliche Zunahme des Verkehrs zu belegen mittels einer Statistik, die beruht auf Verkehrszahlen, erhoben jeweils dienstags und donnerstags im Oktober.
Zählergebnisse erhoben an 250 Tagen
im Jahr sollen also widerlegt werden durch Zählergebnisse
erhoben an maximal 9 Tagen im Jahr!!! Man fragt sich, warum die
Stadt Karlsruhe zu so verzweifelten statistischen Tricks greifen
muss, um die zweite Rheinbrücke zu rechtfertigen, wo doch, wie
der OB immer wieder betont, für die Entscheidung zur Rheinbrücke
das Regierungspräsidium im Auftrag des Bundes zuständig ist. Ein
Blick auf die aktuellen Mehrheitsverhältnisse im Karlsruher
Gemeinderat hilft hier vielleicht zum besseren Verständnis: Dort
ist die CDU-Fraktion derzeit die einzige, die die zweite
Rheinbrücke direkt neben der bisherigen bauen lassen will! Aber
vermutlich werden auch in den nächsten Monaten viele „dringend
notwendige, nicht verschiebbare Baumassnahmen” und die
resultierenden Staus mit entsprechendem Presseecho dazu dienen,
selbst den hartgesottensten Brückengegner weichzuklopfen.
12.04.07 in den BNN: Nordtangente ein Trojanisches Pferd Die Nordtangente ist für mich als Karlsruher Bürger und Arzt ein Trojanisches Pferd, das vor den Toren Karlsruhes steht. Lasst uns aus der alten Geschichte lernen. Ziehen wird bitte nicht an diesem Strang und setzen nicht auf dieses Pferd. Was bringt unseren Kindern, Schwangeren, Patienten, Haustieren die Nordtangente? Verlust von lebensnotwendigen Frischluftschneisen, Bedrohung von Grundwasser- und Trinkwasserreserven, Lärm, Abgase, Allergien und Atemwegserkrankungen durch eine weitere Schwerverkehrsachse. Mit einer vierspurigen Autobahn lösen wir die Probleme unserer Stadt nicht, sondern wir bekommen neue hinzu. Jeder klar denkende Mensch sollte aufgrund des Klimawandels mit Abschmelzen der Gletscher, Verschwinden der Bienenvölker durch zunehmende Umweltzerstörung gegen eine vierspurige Nordtangente sein. Wie können und müssen die Katastrophe vermeiden. Eine neue Autobahn im Westen Deutschlands durch ein Stadtgebiet ist heute nicht mehr zukunftsweisend. Dr. Andreas Spuller
24./25.03.07 in den BNN: Keine neue Straße ist der beste Lärmschutz In den BNN wird anlässlich der Einweihung des Lärmschutzes der Südtangente bei Knielingen der städtische Akustik-Experte zitiert mit: "Was Lärmschutz bringt, ist nicht viel, aber auch nicht wenig." Dies sollte jedem eine Warnung sein, der mit lokalen Problemen begründet scheibchenweise mit Nordtangente, zweite Rheinbrücke und B-10-Ausbau im Pfälzer Wald letztlich eine neue transeuropäische Schwerverkehrsachse durch unsere "gute Stube" billigend in Kauf nimmt. Wer Straßen sät, wir immer Verkehr ernten mitsamt Lärm, Abgaben und Klimawandel. Heiko Jacobs
Pressemitteilung von SÜDPFALZ MOBIL
vom 19.01.2007: "Bürger fordern anderes Verkehrskonzept"
9.12.2006 in den BNN: Dem Volk aufs Maul schauen Ist Projekt Nordtangente/Zweite Rheinbrücke unabdingbar? Die Referenten der Veranstaltung des Aktionsbündnisses „Für ein lebenswertes Karlsruhe – ohne Nordtangente haben am 07.Nov.06 ihre Argumente zum Thema schlüssig und verständlich vorgetragen. Im BNN-Artikel vom 09.Nov. sind jedoch wichtige Aussagen des Verkehrgutachters Hans-Peter Kleemann, für deren Folgerungen er „riesigen Beifall erhielt“, etwas zu kurz gekommen. Nach seiner Kenntnis werde von den Verantwortlichen im Zusammenhang mit der Entlastung der Südtangente offiziell von einem Verkehrsaufkommen von 100 000 Fahrzeugen im Jahresschnitt und Tag mit wachsender Tendenz ausgegangen; nach ihm bekannten Messungen sei aber das Verkehrsaufkommen seit der Jahrhundertwende bei circa 70 000 konstant oder eher rückläufig. Als logische Hintergründe nannte er dafür u.a. die augenblicklichen demografischen Verhältnisse und die Treibstoffpreise. Die Schäden an der bestehenden Rheinbrücke schätzt Herr Kleemann als leicht bis mittelschwer ein. Die Notwendigkeit der Vollsperrung der Brücke zur Durchführung der Sanierung bezeichnete er als überflüssig. Vorauszusetzen sei allerdings, dass die Sanierung umgehend in Angriff genommen wird. Man müsse es nur wollen. Es gäbe genügend Beispiele von Brücken ähnlicher Struktur, deren Sanierung ohne Vollsperrung nahezu reibungslos durchgeführt wurde. Herr Kleemann ließ allerdings keinen Zweifel daran, dass die Pfälzer Seite zu Abnahme des Verkehrs über eine zweite Rheinbrücke auf badischer Seite eine geeignete Infrastruktur voraussetzt. Ohne Infrastruktur keine zweite Rheinbrücke. Ergänzend zur Nordtangente selbst sagte Herr Kleemann sinngemäß, dass ein vor Jahrzehnten konzipiertes Projekt im Sinne der gewünschten Entlastung des Lebensraums in keiner Weise mehr für die heutigen Anforderungen und Bedürfnisse Richtung weisend sein könne. Betrachtet man den vollbesetzten Stephanssaal - eingeschlossen drei Stadträte und ein MdL - und die zur Diskussion gestellten Fragen als repräsentativ für die Haltung der Karlsruher Bürger, so muss man die Befürworter des Projekts Nordtangente/Zweite Rheinbrücke suchen. Demnach haben einige unserer Stadtväter und -mütter jetzt das Problem, den Begriff „Entlastung“ im Zusammenhang mit dem Gesamtprojekt genauer zu definieren, natürlich unter Berücksichtigung des pfleglichen Umgangs mit Steuergeldern. Vielleicht hilft dabei, „dem Volk aufs Maul zu schauen“.
Übrigens, „Hängebäuche“ sind
meistens eine „Belastung“! Oder?
12.11.2006 in den BNN:
Das Boot ist am Schwanken
29.11.2006 in den BNN Leserbrief zur Verkehrsprognose Nordtangente Die oft zitierte Prognose, dass irgendwann einmal täglich 100 000 Kraftfahrzeuge die Rheinbrücke passieren werden, ist längst überholt. Offenbar ist das aber noch nicht überall bekannt. Schon seit längerer Zeit wird die Rheinbrücke konstant mit rund 70.000 Kfz belastet, mittelfristig kann sogar mit einer Abnahme des Verkehrsaufkommens gerechnet werden. Altersstruktur, sinkende Bevölkerungszahlen und sich änderndes Konsumverhalten sind die Ursache dafür. Die nicht verhallenden Rufe nach einer zweiten Autorheinbrücke und der Nordtangente wirken daher wie ideologisch motivierte Panikmache. Wichtig ist die Sanierung der Rheinbrücke. Sie sollte beginnen, bevor die Schäden größer werden. Uwe Haack Bürgeraktion Umweltschutz Zentrales Oberrheingebiet e.V.
Leserbrief zum Autobahnanschluss Nord (mit kleinen Änderungen am 15.11.06 in den BNN veröffentlicht):
Die Eröffnung des
Autobahnanschlusses KA-Nord / Elfmorgenbruchstraße ist schon ein
Einstieg in eine europäische Fernstraßen-Verbindung von Ost nach
West. Ein Blick auf einen Karlsruher Stadtplan genügt um das zu
erkennen. Den Weiterbau von Elfmorgenbruch zur
Haid-und-Neu-Straße zu forcieren, wie das BNN-Artikeln zu Folge
CDU und SPD betreiben, ist ein klares Bekenntnis zu dieser
zukünftigen West-Ost-Fernstraße durch Karlsruher Wohngebiete
(Hagsfeld, Neureut und Knielingen). Pressemitteilung des Aktionsbündnisses "Für ein lebenswertes Karlsruhe - ohne Nordtangente" vom 9.11.2006
Europäisches Fernstraßennetz in
Karlsruhe schließen? Verkehrsexperte warnte vor deutschen
Straßenplanern / Lokale Umfahrung für Hagsfeld billiger und
schneller / Sanierung Rheinbrücke möglichst bald
19.9.2006 in den BNN Zweite Brücke zieht Verkehr an
Zu den BNN - Berichten über die IHK
-Veranstaltung für eine 2.Rheinbrücke:
22./23. Juli in den BNN:
Karola Magerl-Feigl
Pressemitteilung, 18. Juni 2006 des
Aktionsbündnis „Für ein lebenswertes Karlsruhe – ohne
Nordtangente“
"Der Waldstadtbürger" Heft 3/2006
Leserbrief zum Thema
„Nordtangente/Zweite Rheinbrücke“
Presseerklärung des Bürgervereins
Knielingen
22. April 2006 in den BNN: Rheinbrücke: Trickserei und Salamitaktik Man stelle sich vor, man fragt in der Bäckerei nach dem Preis eines Brots und bekommt die Auskunft, wie viel es vor sechs Jahren gekostet hat. So etwas gibt es nicht? Als die Landesregierung letztes Jahr von der Abgeordneten Schmidt-Kühner gefragt wurde, wie viele Kfz die Rheinbrücke Maxau passieren, wurde ihr die Zahl vom Jahr 1999 genannt. Eigenartig, wo doch eine Zählstelle täglich die exakte Zahl erfasst. Wird die aktuelle Zahl verheimlicht, weil sie nicht in die Behauptung passt, der Verkehr auf der Brücke nehme ständig zu? Da sucht die CDU doch lieber ein weiteres Argument, warum so dringend eine 2. Brücke gebaut werden muss: die jetzige muss saniert werden. Wann? Das weiß man nicht so genau. Was muss saniert werden? Kann noch nicht gesagt werden. Unter welchen Bedingungen wird saniert? Zwei Jahre Vollsperrung! prescht der CDU-Stadtrat Weick kühn vor, wo doch OB Fenrich noch nicht einmal der Uni Karlsruhe eine Aussage darüber zutrauen will. Da freut man sich über die Klarheit des Stadtplanungsamts: 20 000 Kfz täglich sollen über die gewünschte 2. Brücke zusätzlich auf die Südtangente geleitet werden. Doch halt! Sieht nicht dasselbe Stadtplanungsamt die Südtangente seit Jahren schon überlastet und fordert die Nordtangente zur Entlastung? Dementsprechend sagt das Raumordnungsverfahren auf der Pfälzer Seite aus, eine 2. Rheinbrücke ergibt ohne Nordtangente keinen Sinn, während der Karlsruher Regierungspräsident Dr. Kühner abwiegelt, zusätzliche Brücke und Nordtangente hätten nichts miteinander zu tun. So große Augen kann der verdutzte Bürger gar nicht machen, dass all der Sand hinein passt, der ihm hinein gestreut werden soll. Denn hinter all der Trickserei steckt die Strategie der Salamitaktik: unter dem Vorwand einer möglichen Sperrung der Brücke bei Maxau soll eine weitere nördlich davon gebaut werden. Mit dem Verkehr, den diese zwangsläufig anziehen wird und der vor Knielingen auf die Südtangente schwappt, will man endlich den Bau der Nordtangente im Westen der Stadt durchsetzen können. Und wenn dann der europäische Schwerlastverkehr über den Adenauerring dröhnt, folgt der Hardtwalddurchstich. Stadtentwicklung und Lebensqualität lassen grüßen. Marliese Fichter
Am 22. April 2006 in den BNN:
Pfälzer hinterfragen Planung
Am 8. April 2006 in den BNN: Fehlen nur noch Flugzeugabstürze
Frau Magerl-Feigl schwirrt der Kopf
angesichts der Diskussionen um die 2. Rheinbrücke und die
Nordtangente (Leserbrief vom 1.4.06). Wenn man aber von der
Diskussion um die korrekten Prognosen, Fakten usw. einmal
absieht, kann man bei aufmerksamer Lektüre der Pro-Argumente
recht schnell einen klaren Kopf bekommen: Während die Gegner
Papiere und Stellungnahmen durcharbeiten und versuchen, auch
Fachchinesisch zu verstehen, greifen die Befürworter ungeniert
in die rhetorische Trickkiste, um ihre Argumente zu untermauern:
Regierungspräsident Kühner vergleicht das Fahrbahnblech der
Rheinbrücke mit einem dünnen Draht, der einmal brechen könnte!
Schon die Artikelüberschrift (BNN 18.3.06) lässt uns erschauern:
"Eine Lebensader aus dünnem Blech"! - Und da fahren wir noch
drüber !!! Herr Bechtold, IHK-Präsident, denkt daran, dass ein
Schiff einen Brückenpfeiler rammen könnte - und was dann? Da
kann man doch den Brückenbauern und den verantwortlichen
Politikern nur einen einzigen Vorwurf machen: Warum wurden nicht
im ganzen Land gleich jeweils zwei Brücken gebaut, da ein
solcher Unfall ja jederzeit passieren kann!? Herr Dr. Eyrich
(Leserbrief 26.3.06) stellt in den Raum: "Es ist nur eine Frage
der Zeit, bis ... ein Tanklastzug auf der Brücke verunglückt".
Ich wundere mich nur, dass nicht auch mit Flugzeugabstürzen und
terroristischen Anschlägen argumentiert wird, da auch dies nur
eine Frage der Zeit ist. Was wird bei Herrn Dr. Eyrich aus einer
Mehrheit im Gemeinderat? Eine "Gruppe". So kann man natürlich
auch eine demokratisch zustande gekommene Mehrheit bezeichnen,
wenn sie einem nicht passt. Natürlich wurden laut Herrn Dr.
Eyrich von dieser "Gruppe" schon "viele für das Gedeihen der
Stadt wichtigen und notwendigen Projekte abgelehnt." Skandal!
Die Gemeinderatsmehrheit orientiert sich nicht am Gemeinwohl!
Dass ohne 2. Rheinbrücke das nackte Chaos ausbricht, dass das
Oberzentrum Karlsruhe in die Bedeutungslosigkeit absinkt, dass
die Transeuropeana Moskau-Karlsruhe-Madrid (ein Arbeitstitel für
die Nordtangente, auf den die Befürworter nur noch nicht
gekommen sind!) ein Traum aller Vernünftigen ist usw., soll uns
seit Wochen direkt oder zwischen den Zeilen eingehämmert werden.
Klaus Heyer
Am 1. April 2006 in den BNN: Verkehrsprognosen sind umstritten
Erst wird monatelang behauptet, dass
Karlsruhe eine zweite Rheinbrücke brauche, weil die Brücke bei
Maxau in den nächsten Jahren saniert werden müsse und dies
„höchstwahrscheinlich“ nur bei langer Vollsperrung möglich sei.
Da dies nun doch zu märchenhaft klang (denn wo in aller Welt
wird beim Sanieren jeweils eine 2. neue Brücke daneben
gesetzt?!), sprach der Präsident der Industrie- und
Handelskammer Karlsruhe Klartext: er forderte für die
wirtschaftliche Entwicklung nachdrücklich den Bau einer 2.
Rheinbrücke und meinte außerdem, dass eine „funktionsfähige
Nordtangente mit guter Ost-West-Anbindung“ die sinnvollste
Variante sei.
Am 16. März 2006 in den BNN: Horrorszenario für zweite Rheinbrücke IHK-Präsident Bernd Bechtold weiß also, was die Menschen in der Region Karlsruhe brauchen. Sie brauchen mehr Straßen. - Wozu sollen die Menschen eine durchgängige Ost-West-Verbindung mit Lärm, Dreck und Naturzerstörung durch die nördlichen Stadtteile brauchen? Die Forderungen mit der wirtschaftlichen Notwendigkeit zu begründen verdeutlichen das alte Konzeptdenken. Deutschland hat das beste Infrastrukturnetz der gesamten Welt, trotzdem haben wir fünf Millionen Arbeitslose. Wirtschaftswachstum kann anscheinend nur zu Lasten der Lebensgrundlagen und der Lebensqualität gehen. Der massive Geländerverbrauch für Gewerbegebiete oder Straßen hat die versprochenen Erfolge nicht gebracht. Und das obwohl aktuell 40 Prozent unserer verbauten Flächen schon Straßen sind. Dann baut Herr Bechtold noch ein Horrorszenario für die Rheinbrücke auf (ein Schiffsunfall führt zur Sperrung), statt intelligente und innovative Lösungen für die Verkehrsprobleme zu suchen. Wo auf der Welt wird eine Brücke neben einer bestehenden gebaut, um eine Sperrung durch Unfälle vorzubeugen? Auch die Stauproblematik wird sehr einseitig dargestellt, es gibt keine "ständigen Staus". 17000 Pendler fahren täglich über die Brücke. Danach ist die Brücke in die jeweilige Richtung über 23 Stunden ohne Stau zu befahren, das heißt sie reicht für die normale Verkehrsbelastung locker aus. Wobei noch anzumerken ist, dass die Rheinbrücke dreispurig ist, also überhaupt nicht den Grund für die Staus darstellt. Diese bilden sich bei den Pförtnern nach der Brücke, an denen von drei auf zwei Spuren reduziert wird. Entspannen ließe sich das Problem zu Berufsverkehrszeiten zum Beispiel durch die Anbindung der Stadtbahn nach Germersheim, das würde nach Ansicht der Verkehrsgutachter bis zu 2000 Fahrzeuge weniger während der Pendlerzeiten bedeuten.
Es wäre zu wünschen, dass auch die
Wirtschaftsfunktionäre zur gleichen Einsicht kommen wie die
meisten Politiker in Karlsruhe: Die zweite Rheinbrücke ist ein
Einstieg in eine Autobahn mitten durch die nördlichen Stadtteile
und schafft für Karlsruhe massive Probleme und keine Vorteile,
besonders keine wirtschaftlichen.
Februar 2006: Raumordnungsverfahren zur 2. Rheinbrücke
Mit Staunen und Freude habe ich die
Sitzung des Gemeinderates und hier besonders die Diskussion um
die Stellungnahme der Stadt zum Raumordnungsverfahren von
Rheinland-Pfalz über den Bau einer zusätzlichen Rheinbrücke
verfolgt.
Georgia Metzger
Juni 2004:Muss eine europäische West-Ost Verbindung direkt durch Karlsruhe gehen ?Wie ich dem Artikel in den BNN vom 05. / 06. Juni 2004 entnehme, stammt die Idee zur Nordtangente aus dem Jahr 1926. In Erinnerung ist mir selbst das Leutzbach-Gutachten zur Nordtangente aus den 80-er Jahren.Die Freude des Staatssekretärs Mappus, CDU, über den Einstieg in den Ausbau eben dieser Nordtangente anlässlich des Spatenstichs des Autobahnanschlusses KA-Nord (Am Storrenacker) am 11.Juni 2004 kann ich nicht nachvollziehen. Eine lokale Lösung des Hagsfelder Verkehrsproblems ist sicherlich wünschenswert und kann auch Anlass zur Freude sein. Die Lösung von lokalen Verkehrsproblemen aber als Einstieg in eine veraltete Planung zu missbrauchen ist mehr als kurzsichtig. Gab es seit dem Leutzbach-Gutachten nicht ein x-faches Anwachsen des Verkehrs? Ist nicht in den letzten 25 Jahren die EU geschaffen und vor Kurzem auch nach Osten erweitert worden? Sind es nicht diese neuen Bedürfnisse, wie z.B. die West-Ost Verbindung des neuen Europa, die die Verkehrspolitik zu lösen hätte. Sollte es tatsächlich notwendig sein, eine solche überregionale Verkehrsführung durch die Karlsruher Stadtteile Knielingen und Neureut und durch das Naherholungsgebiet Hardtwald zu lenken? Ist es sinnvoll, den Schwerlastverkehr der vielleicht von Paris nach Prag unterwegs ist, wenige Meter an der Karlsruher City vorbei zu schleußen? Soll mit einer zweiten Rheinbrücke eine weitere Schleuße für Fernverkehr geöffnet werden, der dann geradewegs in Karlsruher Wohngebiete gelenkt wird ? Das Finden einer geeigneten Trasse für die Verbindung der französischen und pfälzischen Autobahnen mit der A6 im Osten ist eine planerische Herausforderung und sicher nicht mit Ideen aus den 80-er Jahren (Hardtwalddurchstich oder Hängebauch) zu lösen. Wollen wir wirklich Politikern, die für die Erarbeitung von situationsgerechten Verkehrslösungen zu faul sind und sich in alternative Planungen nicht eindenken können, unsere Stimme geben? Die Kommunalwahl bietet eine gute Gelegenheit, den Gemeinderat mit klugen, zukunftsorientierten Köpfen auszustatten. Auf den Listen der Grünen, der KAL, der SPD und FDP finden sich einige, man muss die nur noch herauspicken und ankreuzen. Georgia Hoffmann-Metzger
Juni 2003: CDU ist für die Nordtangente "Es hat den Anschein, dass der Herr Kreisvorsitzende der CDU, Gregor Wick, nicht versteht, was er spricht. Er befürwortet im Namen der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU den Bau einer Nordtangente und einer zweiten Rheinbrücke und begründet dies mit folgender Aussage: "Jede Verkehrsentlastung ist nicht nur ein Beitrag für einen guten Verkehrsfluss, sondern auch ein Beitrag zur Ökologie". Offensichtlich weiß der Herr Kreisvorsitzende nicht: "Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten". Eine Nordtangente zusammen mit einer weiteren Rheinbrücke wird massiven Fernverkehr über Karlsruher Gemarkung führen mit allen Folgen der Verlärmung und Luftbelastung aller nördlichen Wohngebiete in Karlsruhe. Genau dies ist offensichtlich der von der CDU für Karlsruhe gewollte Beitrag zur Ökologie. Das sind schon seltsame Vorstellungen, die da in Köpfen entstehen und verbreitet werden." Dr. Dirk-M. Harmsen
|
||